Geheimnis der Vertrauensbildung im Arbeitsalltag

Vertrauen ist einer der wichtigsten Aspekte für ein erfolgreiches und effektives Team. Wenn Smalltalk, non-verbaler Kommunikation fehlt, wenn Ungewissheit und angstbeladene Fehlersuche in vielen Bereichen herrscht, ist es auch sehr viel schwieriger erfolgreich Vertrauen aufzubauen.

„No trust, no team. High levels of trust boost work engagement, leading to increased performance, greater levels of personal initiative and proactive behavior.”

Es muss nicht immer ein Outdoorevent sein. Sie müssen auch keine Unsummen ausgeben. Es reicht, wenn Sie das folgende Rezept befolgen.

Dabei ist nicht nur von Vertrauen der Person, sondern auch von Vertrauen an die Fähigkeiten und der Verlässlichkeit anderer Personen die Rede. Vertrauen liegt eine simple Formel zugrunde:

Glaubwürdigkeit und Authentizität: Ich kann den Worten der Person glauben. Die gesagten Inhalte entsprechen der Wahrheit.

  • Sprechen Sie die Wahrheit
  • Vermeiden Sie weitgehend Übertreibungen
  • Wichtig ist auch der Mut zur Lücke und zu eigenen Fehlern.

Verlässlichkeit: Ich kann mich auf die Person verlassen. Die Person ist für mich da, wenn ich etwas brauche und ich erwidere dieses Verhalten.

  • Versprechen Sie kleine Dinge und halten Sie diese ein.
  • Machen Sie Ihre Arbeit sichtbar.
  • Treffen sie klare Vereinbarungen mit Handlungsoptionen.

Intimität/ Vertraulichkeit: Ich kann die Empathie der Person spüren. Die Person ist an mir interessiert, hat eine Bindung zu mir und ist diskret.

  • Führen Sie hin und wieder Smalltalk.
  • Gehen Sie eine Bindung zu Ihren Mitarbeitern ein.
  • Hören Sie Ihren MitarbeiterInnen zu und lassen Sie zu, dass Sie auch Themen aufbringen, die nicht gleich beantwortet werden können.
  • Geben Sie Ihre Erreichbarkeit bekannt und dann seien Sie auch erreichbar und nehmen Sie sich die Zeit für die andere Person.
  • Seien Sie nahbar, indem Sie allen Inhalten offen begegnen. 
  • Sprechen Sie auch über nicht-arbeitsrelevante Themen.
  • Etablieren Sie wieder die Kaffee-Pausen, auch online möglich.

Selbstorientierung: Ein hoher Grad an Selbstorientierung resultiert aus dem Fokus auf die eigenen Themen / Teamthemen.

  • Sprechen Sie über gemeinsame Ziele und Vorgehensweisen
  • Gehen Sie auf andere Menschen ein.
  • Unterstützen und coachen Sie Ihre MitarbeiterInnen.
  • Sprechen Sie in „Wir-Form“.

Verfasser: Thomas Haider & Brigitta Giselbrecht

Psychische Gesundheit = im Einklang mit den eigenen Werten leben

Im Einklang mit unseren Werten zu leben, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen gesund zu leben (in der Arbeit und auch in der Freizeit). Werte steuern situativ unsere Einstellungen, Bedürfnisse und Ziele und somit unsere Handlungen. Viele haben ihre Wertvorstellungen von den Eltern geerbt, von Freunden übernommen oder aus den Medien „gekauft“, ohne sie zu hinterfragen.

wertebild

Täglich erreichen uns die unterschiedlichen Impulse für die unterschiedlichen Wertedarstellungen und –anforderungen wie Unternehmenswerte, gesellschaftliche Werte, christliche Werte, neue Werte der heranwachsenden Generationen, alte Werte von unseren Eltern, die Werte der anderen bei Diskussionen und Auseinandersetzungen.

„Wenn man für sich selbst nur einen Wert aussuchen dürfte, den man am meisten vertritt, welcher wäre der?“

Folgende Fragen stellen sich:

  • Inwieweit lassen wir unsere Werte durch die Werte einer Gruppe, Gemeinschaft, Unternehmen oder der Gesellschaft beeinflussen?
  • Haben wir kollektive Werte oder bilden die individualistischen Werte die Mehrheit?
  • Wie erfolgreich ist es, Unternehmenswerte top down zu bestimmen?
  • Wie viele Unternehmen gibt es, die diese noch nicht einmal definiert haben?

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gesunde Unternehmenswerte bewirken ein nachhaltiges Alleinstellungsmerkmal. Diese Werte werden durch die Bündelung der Werte ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter mitbestimmt und somit auch gemeinsam gelebt.

Abschiedskultur als Teil einer Anerkennungskultur

Das Thema ist aktueller denn je. Das steigende Arbeitstempo, die tägliche Überflutung von Informationen oder die dauernde Veränderungen verlangen nach Ritualen. Je stressiger die einzelnen Teilchen sind, desto stabiler sollte der Rahmen sein.

Für ein wertschätzendes Unternehmen ist das Abschied nehmen mindestens genauso wichtig wie das Willkommenheißen neuer Mitarbeiter.

Was früher noch üblich war, sich Zeit zu nehmen und sich wertschätzend zu verabschieden, sollte heutzutage systematisch geplant werden. Ich berate zum Thema betriebliches Gesundheitsmanagement. Gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung sind höchst wichtige Themen für die Mitarbeiter (inkl. Führungskräfte) Eine/n Mitarbeiter/in würdig und anerkennend zu verabschieden, auch wenn diese/r nur 2 Jahre im Unternehmen war, was heutzutage der Durchschnitt ist, lässt die wertschätzende Unternehmenswerte leben. Abschied nehmen, auch wenn es um beruflichen Abschied geht, bedeutet im meisten Fällen eine Lücke, eventuell Trauer und in den vielen Fällen Unsicherheit.

Was nicht zu vernachlässigen ist, dieses Anerkennungszeichen ist nicht nur für den/die Mitarbeiter/in wichtig, die/der geht, sondern für alle anderen auch, die im Unternehmen weiterarbeiten. Mit dieser Form der Anerkennung zeigt das Unternehmen, im Sinne der sozialen Austauschtheorien, deutlich, welchen wertvollen Beitrag die Person für das Unternehmen gehabt hat.

Artikel:

Burnout – „Wer ausbrennt, muss vorher gebrannt haben!“

Psychische Belastung stark gestiegen

„Führungskräfte sind für die Gesundheit wichtiger als der Hausarzt“

Menschen fürs Büro dressieren

Arbeitszufriedenheit hat mit Selbstbestimmung zu tun

Wie sich Jobs in Zukunft verändern

Ständige Erreichbarkeit „Dauerstress schädigt das Gehirn“

Psychisch bedingte Krankenstände nehmen zu – AK fordert Prävention

Wie Sie schwierige Mitarbeiter führen

Videos

zur Veranschaulichung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz

https://www.youtube.com/watch?v=nlLSzbuJ4AY
https://www.youtube.com/watch?v=cyuLYtS9d7g
https://www.youtube.com/watch?v=usSw8deAvXk

zur Wirkung von positiven Emotionen und Anerkennung

Quelle: Shea’s channel

Evaluierung psychischer Belastungen:

Arbeitsinspektorat Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen

Bewertung der Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen im Rahmen der Kontroll- und Beratungstätigkeit

Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen nach dem Arbeitnehmerschutzgesetz (ASCHG)

Gesamte Rechtsvorschrift für ArbeitnehmerInnenschutzgesetz

Die Arbeits-Bewertungs-Skala – ABS Gruppe

Beschreibung des Kurzfragebogens zur Arbeitsanalyse

Evaluierung psychischer Belastungen ABS Gruppe

Toolbox: Instrumente zur Erfassung psychischer Belastungen

Evaluierung von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz

FAQ-Liste „Evaluierung psychischer Belastungen“